Überwinterung von Wasserschildkröten

Tatsächlich ist die Überwinterung das Angst-Thema bei Anfängern der Schildkrötenhaltung, aber auch bei Haltern, die ihre Tiere schon über Jahre pflegen und die Haltung nun artgerecht umstellen möchten. Diese Angst muss nicht sein. Ich werde auf dieser und den folgenden Seiten ausführlich auf die verschiedenen Möglichkeiten der Überwinterung eingehen. So werden unterschiedliche Überwinterungsmöglichkeiten vorgestellt und Du kannst entscheiden, welche für dich am besten umsetzbar ist.

Gefahren der Überwinterung

Ganz klar, viele Wasserschildkrötenarten überwintern auch in ihrem natürlichen Lebensraum. Die Tiere sind den klimatischen Begebenheiten angepasst und haben einen Lebensrythmus, der auch eine Winterzeit vorsieht. Es gibt aber auch durchaus tropische Arten, die nicht überwintern. Diese Tiere würde man tatsächlich umbringen, weshalb die Art, die überwintert werden soll auch zu 100% identifiziert haben sollte.

Ist es schlimm wenn ich meine Schildkröte nicht überwintere?

Wie eingangs erwähnt, ist eine Überwinterung bei kalten Temperaturen für tropische Arten gefährlich. Bei anderen Arten hingehen gehört es zum normalen Jahresrythmus dazu. Der ganze Organismus ist darauf aufgebaut, dass die Schildkröte eine kältere Zeit durchlebt. Und eine artgerechte Haltung ist eben nur möglich, wenn auch auf die natürlichen, klimatischen begebenheiten Rücksicht genommen wird.

Wenn die Schildkröte unnatürlich warm gehalten wird, wächst das Tier zu schnell und es kann dadurch irreparable Schäden an Organen und Knochen kommen. Die Knochen können z.B. durch den Mangelnden Einbau von Mineralstoffen eine Osteomalazie ausbilden.

Des Weiteren wird der Hormonhaushalt der Schildkröte gehörig durcheinander gebracht. Viele arten benötigen für eine erfolgreiche Follikel- und Spermienbildung diesen Rythmus. Ohne diesen gibt es Probleme bei der Fortpflanzung.

Wie schafft es meine Schildkröte zu überleben, obwohl sie die ganze Zeit nicht atmet?

Wasserschildkröten haben über die Jahrtausende tolle Strategien entwickelt, wie sie auch bei widrigsten Temperaturen im Winter unbeschadet bis zum nächsten jahr überleben.

Die Tiere die eine Starre halten, fahren ihren Stoffwechsel deutlich zurück. Das bedeutet, dass die Tiere nur noch etwa 10% der Energie verbrachen, die sie zu ihrer aktiven Zeit benötigen. Wer weniger Stoffwechsel hat, benötigt weniger Sauerstoff. Diesen Sauerstoff können die Tiere über Schleimhäute im Maul, aber auch über den After aus dem Wasser aufnehmen. Der Stoffwechsel ist in der Zeit so gering, dass der gelöste Sauerstoff im Wasser tatsächlich ausreicht um ohne Atmen auszukommen. Auch wurde bei Zierschildkröten mit über 40 wissenschaftlichen Untersuchungen die Toleranz der Art zur natürlichen Frosttoleranz des Blutes untersucht. Die Art hat die Fähigkeit, auch bei Temperaturen von -11°C. im Nest zu überwintern und trotzdem zu überleben.

Literatur:

Ernst, C. H. & J. E. Lovich (2009): Turtles of the United States and Canada – Second Edition. – The John Hopkins University Press (Baltimore): 827 S. *

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