Farbmorphen und Mutationen

Bei Farbmorphen handelt es sich um Mutationen bei Schildkröten. Etwa alle 20.000 Nachzuchten gibt es immer mal wieder Abweichungen von der normalen Gestaltung und es entstehen Mutationen. Diese können harmlos sein und zum Beispiel die Tiere heller erscheinen lassen, können allerdings auch so gravierend in das Leben der Tiere eingreifen, dass sie mit dem Leben nicht vereinbar sind. Bei Zweiköpfigen Schildkröten handelt es sich häufig um Siamesische Zwillinge die sich nicht einen Verdauungstrakt teilen. Daher ist es gar nicht unüblich, dass die Tiere relativ kurz nach Schlupf an einer Sepsis versterben, da der Kot auf natürlichem Wege den Darm nicht verlassen kann. Es gibt aber auch Schildkröten, die ohne Panzerplatten geboren wurden, oder deren Schädel so deformiert sind, dass eine Nahrungsaufnahme nicht möglich ist.

Trachemys venusta, die auf einer Farm in Nicaragua geschlüpft ist. Das Tier wurde für über 3000 USD nach Asien verkauft. Quelle: wechat

Neben den Mutationen, die abzulehnen sind, gibt es auch Mutanten, die wirklich hübsch aussehen. Ähnlich wie Hund und Katze durchlaufen viele Reptilien einen Domestizierungsprozess, der im Gegensatz zu Schlangen oder Leopardgeckos bei Schildkröten gerade in den Anfängen steht.

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Die meisten bekannten Farbmutationen bei Schildkröten sind bei der Rotwangenschmuckschildkröte bekannt. Dies liegt daran, dass die Art weltweit neben der Chinesischen Weichschildkröte am meisten nachgezüchtet wird. Hier haben sich über die Jahre immer mehr interessante Morphen entwickelt, die wiederum mit anderen Morphen verpasst wurden.

Buch zu Reptilienmorphen:

Auf der rechten Seite eine „Caramel Pink“, auf der linken Seite eine „Snow“ Morphe. Snow wurde aus Caramel Pink und Albino herausgezüchtet. Die Augen und die Haut unterscheiden sich deutlich von einem normalen Albino.

Aber auch von anderen Arten gibt es Farbmutationen. So sind bei Zierschildkröten (Chrysemys picta ssp.) auch wirklich schöne Farbmorphen entstanden. Neben atemberaubenden „Clown Morphen“ gibt es auch hier Albino- Exemplare. Leider gibt es bei Chrysemys picta bellii Probleme mit starken Deformationen, was durch konsequentes Einkreuzen neuer Blutlinien behoben werden kann.

Albino von Chrysemys picta bellii, das Tier lebt bei einem Halter in Luxemburg und soll den Grundstock einer neuen Zuchtlinie bilden.

Auch sehr hübsch und in Europa kaum gehalten sind Albinos der Pseudemys concinna. Die Art wird recht groß, was in dem Fall bedeutet, dass der Panzer nochmal beeindruckender wirkt.

halbwüchsiges Weibchen von Pseudemys concinna concinna

Von ganz groß nach ganz klein geht es hier weiter. Bei Schlammschildkröten gibt es mittlerweile auch wirklich schöne Morphen die sich gut im Zimmeraquarium pflegen lassen. Allerdings sind die Tiere kaum zu bekommen und entsprechend hochpreisig. Grundsätzlich gilt, dass Farbmorphen auch aufgrund der nachfrage in Asien hochpreisiger sind als normal gefärbte Tiere.

Sternotherus odoratus albino, das Tier lebt in Amerika.

Aber auch in Europa gibt es wirklich interessante Projekte zu Farbmorphen bei Schildkröten. Wir als Betreiber dieser Homepage halten und züchten verschiedene Farbmorphen und betreiben mit anderen Haltern spannende Projekte die in den nächsten Jahren Früchte tragen werden.

Es ist in Zukunft geplant auf den nun folgenden Unterseiten die uns bekannten Morphen bei Schildkröten bebildert aufzuzählen. Da es immer wieder neue Mutationen gibt, kann zu keiner Zeit eine wirkliche Vollzähligkeit der Morphen garantiert werden. Wir wünschen aber jetzt schon viel Spaß beim durchstöbern.

Danke auch an albinoturtles.com, Cedric Godart und Vincent Chong für die Bereitstellung einiger Bilder.