Die Fütterung von Wasserschildkröten ist kein Hexenwerk. Doch sollte man sich aber Gedanken über die artgerechte Fütterung seiner Haustiere machen. Wie bei anderen Haustieren, aber auch beim Menschen sollte eine gewisse Abwechslung auf dem Speiseplan stehen. Grundsätzlich füttert man so viel, wie in etwa 10 Minuten aufgenommen wird. Eine Fütterung am Tag ist ausreichend.
Aus diesem Grund arbeiten wir schon länger an einem Fütterungskonzept für verschiedene Schildkrötengruppierungen, da es je nach Art sehr große Unterschiede in der Ernährung gibt. Man unterscheidet bei Wasserschildkröten drei Formen der Ernährung:
herbivore Ernährung | sich pflanzlich ernährende Tiere |
carnivore Ernährung | sich tierisch ernährende Tiere |
omnivore Ernährung | sich von pflanzlicher und tierischer Kost ernährende Tiere |
Schildkröten, die carnivor ernährt werden sind unter anderem die Schildkröten aus der Familie der Schlammschildkröten. Schlammschildkröten werden häufig in Bachläufen gefunden, die von einer Vielzahl von Mollusken bewohnt werden. So gibt es Populationen der Kleinen Moschusschildkröte mit sehr kräftigen Köpfen, die sich auf das Knacken von Muscheln spezialisiert haben. Es gibt aber gerade unter den großköpfigen Graptemys gerade im weiblichen Geschlecht wahre Schnecken und Muschelknacker. Mit diesem Hintergrund ist die Ernährung mit Mollusken und Insekten anzustreben. Die Ernährung auf dieser Basis entspricht in etwa dem Futterangebot, was die Tiere auch in der Natur haben würden. Daher hat man mit dieser Vorschlagsliste als Futterangebot ein gutes Grundgerüst, das selbstverständlich auch variiert werden kann:
herbivore Ernährung | sich pflanzlich ernährende Tiere |
carnivore Ernährung | sich tierisch ernährende Tiere |
omnivore Ernährung | sich von pflanzlicher und tierischer Kost ernährende Tiere |
Höcker, Schmuck- und Zierschildkröten sollten wiederum anders ernährt werden als die zuvor angegebenen Schlammschildkröten. Zwar sind diese Tiere auch für Mollusken und Wasserinsekten schwer zu begeistern, doch darf hier in der Ernährung der pflanzliche Anteil nicht zu kurz kommen. Grundsätzlich gilt für diese Arten, dass permanent Grünfutter in Form von Wasserpflanzen, Wildkräutern oder bestimmten Salaten wie Endivien, Romana, Radicchio, Chicoree und Feldsalat reichen. Auch Möhren, bei kleinen Tieren geraspelt, bei größeren auch am Stück sind ein sehr gutes Grünfutter.
Was passiert aber, wenn dieses Futter nur unzureichend gegeben wird? Nun, zum Einen sieht man es tatsächlich am Wachstum. Tiere, die rein carnivor aufgezogen wurden, wachsen nicht so schön wie die, die artgerecht aufwachsen durften. Zum Anderen neigen gerade Höckerschildkröten sehr schnell an z.B. Vitamin A-Mangel. Übrigens geht eine gesunde Ernährung einher mit einer vernünftigen Beleuchtung. Die Tiere können Vitamin D³ nur synthetisieren, wenn diesen UVB Licht zur Verfügung gestellt wird. Im Shop auf dieser Seite könnt ihr hochwertige Leuchtmittel erwerben, die ein sehr gutes Lichtspektrum haben.
Unsere Vorstellung der Ernährung findet ihr in der folgenden Liste. Bitte beachten, dass bei diesen Arten Grünzeug immer zur Verfügung stehen sollte:
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Die echten Schmuckschildkröten der Gattung Pseudemys sind fast ausschließliche Vegetarier. Zwar gehen diese liebend gern an tierische Nahrung, auf Dauer gesund ist zu viel davon aber nicht.
Daher ist der Fütterungsplan dieser Tiere recht simpel. Hauptsache Grünfutter in allen Varianten. Selbst Blätter von Linde und Haselnussbaum und diverse Distelsorten werden gerade von großen Tieren gerne verspeist.
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Zum Ende findet Ihr den Fütterungsplan für Schlammschildkröten und andere, sich tierisch ernährende Wasserschildkrötenarten. Aber Achtung, es gibt viele wissenschaftliche untersuchungen zum Mageninhalt von Sternotherus und Kinosterniden, welche in der natur unternommen wurden und jedes Mal fand man auch pflanzliche Bestandteile im Mageninhalt. Diese bestanden u.a. aus Algen, Vallisneria*, Ludwigia*-sehr schön anzusehen! und Nymphaea*.
Verwendete Schriften:
Lagler,K.1943: Food habits and economic relations of the turtles of Michigan with special reference to fish management, Am. Midl. Nat.29: 257-312.
Ford, D.K, Moll,D 2004: Sexual and seasonal variation in foraging patterns in the stinkpot, Sternotherus odoratus, in southwestern Missouri. J. Herpetol.387:296-301
Iverson,J.B., Meshaka, W.E. 2006: Sternotherus odoratus– Common musk turtle or stinkpot. Chelon. Res. Monogr. 3:207-223
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