Die Westliche Zierschildkröte- Chrysemys picta bellii
Verbreitung:
Das Verbreitungsgebiet der Westlichen Zierschildkröte Chrysemys picta bellii ersteckt sich von Südwest Ontario südwärts durch Nord- Michigan und West Wisconsin und Illinois. Westwärts erstreckt sich das Verbreitungsgebiet auf die südlichen Gebiete von Manitoba, Saskatchewan, Alberta und Britisch Kolumbien.
Beschreibung:
Die Westliche Zierschildkröte- oder auch Indianer Zierschildkröte genannt ist die am hübschesten gezeichnete Unterart von Chrysemys picta. Die Westliche Zierschildkröte hat einen kleinen bis mittelgroßen, ungekielten Panzer und ist die größte Unterart der Zierschildkröten. Ein Charakteristisches Merkmal ist die durchgehende Zeichnung auf der Unterseite des Panzers, welche sehr hübsch anzusehen ist. Die Panzerfärbung variiert von dunkelbraun hin zu Oliv. Je nach Exemplar hat die Westliche Zierschildkröte deutliche, gelbe Streifen an den Exteremitäten. Die größte, jemals gemessene Panzerlänge von Chrysemys picta bellii wurde auf 25 cm Länge und 17,5 cm Breite vermessen. Nach meinen Erfahrungen werden sehr große Exemplare jedoch lediglich maximal 19 cm groß. Gewöhnlich werden Weibchen etwas größer als Männchen, wobei es im männlichen Geschlecht durchaus Ausreißer gibt.
Lebensraum:
Die Westliche Zierschildkröte ist in einer großen Anzahl von Lebensräumen beheimatet. Neben Seen, Flüssen, Teichen und Sümpfen findet man Chrysemys picta bellii auch in Straßengräben. Allerdings bevorzugen die Westlichen Zierschildkröten stehende Gewässer mit weichem Bodengrund und sehr starker Verkrautung. Zur optimalen Haltung sollte dies berücksichtigt werden.
Verhalten:
Es gibt einige Populationen, die sich im natürlichen Verbreitungsgebiet mit der Mittelländischen Zierschildkröte, Chrysemys picta marginata vermischt haben. Bei der Überwinterung von Chrysemys picta bellii kann man sich an der Überwinterung von Chrysemys picta picta orientieren. Auch bei dieser Unterart gibt es nördlichere und südlichere Populationen. Die von mir gepflegten Tiere halten aufgrund ihrer nördlichen Herkunft eine Winterstarre von mehreren Monaten.
Zucht:
In Gefangenschaft zeigt sich bei meinem Männchen eine Paarungsbereitschaft im Herbst und Frühjahr. Im Gegensatz zu Chrysemys picta picta ist es möglich die Männchen über eine Paarung hinaus mit Weibchen zu vergesellschaften. Die Paarung wird gewöhnlich durch Krallenzittern der Vorderpfoten eingeleitet. Ist das Weibchen paarungsbereit, unterlässt sie Fluchtversuche und zieht auch den Kopf bei Bissversuchen in den Hals nicht ein. Das Männchen beißt nun in vielen Fällen in den Hals, was eine Art Starre beim Weibchen auslöst. Das Männchen reitet daraufhin auf und begattet das Weibchen. Von Mai bis Juli legen die Weibchen bis zu 4 Gelege zu 3-11 Eiern. Im Durchschnitt werden jedoch 5-6 gelegt. Die Eier haben eine Größe von ca. 23-33 mm, je nachdem wie viele Eier gelegt wurden.
Weibchen von Chrysemys picta picta buddeln zur Eiablage eine Nistgrube in der diese nach einander die Eier hineinlegen. Dazu werden die Hinterbeine zur Hilfe genommen um eine optimale Lage zu finden. Die Nistgrube wird nach Ablage der Eier vom Weibchen verschlossen und verlasen. In einigen nördlichen Populationen verlassen die geschlüpften Jungtiere die Nistgrube erst im Frühjahr nach dem Schlupf. Diese überwintern in der Nistgrube und graben sich nach erfolgter Hibernation an die Oberfläche.