Mesoclemmys gibba – Die Buckelschildkröte

Jungtier – die Tiere haben ein sehr ansprechendes Aussehen.

Die Buckelschildkröte ist ein kleinerer Vertreter der südamerikanischen Halswenderschildkröten (Chelidae). Die Tiere sind schon lange der Wissenschaft und im Hobby bekannt, aber wurden leider bisher nur unzureichend erforscht. So gibt es in der Literatur Größenangaben bis ca. 23 cm Panzerlänge, doch die von uns gehaltenen Tiere aus Guyana und Surinam sind im männlichen Geschlecht nur etwas größer als 15 cm CL, die Weibchen sind mit ca. 18 cm ausgewachsen. Eine ausführliche Diskussion der Größen und verschiedenen Herkunftsgebiete der Buckelschildkröte sind in Ettmar (2019) zu finden. Ihr habt über den Kontakt auf dieser Seite die Möglichkeit direkt ein Exemplar des Buchs vom Autoren zu erhalten. In Europa werden jedenfalls hauptsächlich Tiere mit Abstammung aus Guyana und Surinam gehalten.

In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, den Sümpfen, Bächen und Überschwemmungsflächen des Guyanaschilds sind die nachtaktiven Tiere nur schwer zu entdecken, weil sie sich gerne unter Wurzeln und in Höhlen verstecken.

Haltung:

Mesoclemmys gibba sind für gewöhnlich gut mit Fischen und sogar Garnelen vergesellschaftbar, Schnecken werden jedoch sofort geknackt und gefressen. Mit Schildkröten anderer Art zusammen gehalten geben sich Buckelschildkröten eher schüchtern, auch innerartlich führt Stress in Kombination mit einem zu hohen pH Wert des Wassers manchmal zu Hautproblemen. Es empfiehlt sich daher, Jungtiere einzeln oder in Kleingruppen von 3-5 Tieren in geräumigen Becken mit viel Deckung aufzuziehen und regelmäßig auf Stress zu kontrollieren. Ein Becken in den Maßen 120x50x60cm zur Haltung eines Pärchens wird mindestens empfohlen, wobei Männchen eventuell besser getrennt untergebracht werden. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24-28 °C schwanken. Aufgrund ihrer tropischen Herkunft halten die Tiere keine Winterruhe, dürfen aber auch nicht im Teich gehalten werden.

Ernährung:

Die Art ernährt sich fast komplett carnivor. Das bedeutet, dass lediglich tierische Nahrung mit Ausnahme von Bananen und süßen Beeren angenommen wird. Die carnivoren Komponente sollte sich aus Insektenlarven, Schnecken, Krebstieren, Muscheln, Würmern und Insekten zusammensetzen. Auch bei dieser Art kann Pellettfutter zugegeben werden um Mangelerscheinungen (Vitaminmangel etc.) vorzubeugen. Sepiaschale als Kalziumlieferant wird gerne angenommen.

Zucht:

Sobald ein Pärchen gehalten wird, wird dieses auch irgendwann mit der Nachzucht loslegen. Die Weibchen legen 1-5 hartschalige Eier. Diese sollten nicht zu feucht inkubiert werden. Bei konstant 28 Grad schlüpfen die Tiere nach ca. 150 Tagen, in der Natur benötigen die Eier 150- ca. 180 Tage. Dies hat mit der langsameren Entwicklung der Embryonen durch schwankende Temperaturen zu tun. Eine schwankende Inkubation zwischen 24-29 Grad sollte angestrebt werden. Die Jungtiere schlüpfen in dem Fall vitaler.