Gruppenhaltung

Jungtiere der Japanischen Sumpfschildkröte (Mauremys japonica).

Wir werden immer wieder gefragt: Kann man Wasserschildkröten in Gruppen halten? Ganz so einfach lässt sich die Frage nicht beantworten. Viele Halter und Züchter diskutieren diese Frage und überlegen, welche denn nun die beste Methode zur Haltung von Wasserschildkröten ist.

Eines vorweg: Es kann klappen, eine Garantie gibt es allerdings nie. So gibt es Haltungskonzepte die schon seit Jahren gut gehen, bei anderen Haltungsformen dauert es nur kurz und es gibt verbissene Kämpfe unter den Tieren.

Grundsätzlich gilt zu bedenken: Wenn überhaupt an eine Vergesellschaftung mehrerer Wasserschildkröten in einem Becken gedacht wird, müssen die Haltungsbedingungen der einzelnen Arten übereinstimmen. So lässt sich beispielsweise eine aus Nordamerika stammende Gewöhnliche Moschusschildkröte (Sternotherus odoratus) nicht mit einer aus Südamerika stammenden Tabasco-Klappschildkröte (Kinosternon acutum) vergesellschaften – selbst wenn sie sich vertragen würden.

Gute Erfahrungen haben wir mit Weibchengruppen machen können. Die Tiere lassen sich in der Regel in Ruhe. Dies gilt für Gruppen der gleichen Art, aber auch bei Gruppen der verschiedenen Schildkrötenarten mit denselben Haltungsbedingungen. Beispiele hierfür sind Vergesellschaftungen von diversen Schmuckschildkrötenartigen aus den Gattungen der Zier-, Schmuck- und Höckerschildkröten.

Männchen Gruppen sind da eher unruhiger und aufgrund der ganzjährigen Paarungswilligkeit oft ruppiger. Eine gemeinsame Haltung eines Zierschildkrötenmännchens (Chrysemys spp.) mit männlichen Höckerschildkröten (Graptemys spp.) funktioniert jedoch häufig.

Jedoch kann es immer zu wilden Beißereien kommen, wenn sich adulte Männchen das gleiche Revier teilen. Hier ist also ebenfalls Vorsicht geboten und eine ständige Beobachtung der Tiere ist Pflicht.

Ebenfalls nicht zu empfehlen ist eine Paarhaltung. Zwar ist es für den Halter eine romantische Vorstellung ein Pärchen zu halten und damit irgendwann einmal zu züchten. Leider bleibt es jedoch meist bei dieser Vorstellung. Die Männchen sind dauerhaft paarungsbereit, das Weibchen nicht. So kommt es zu unnötigen Stress, der das Weibchen auch so stark in Mitleidenschaft ziehen kann, dass dieses über kurz oder lang eingeht. Eine Zucht gelingt am besten, wenn die Tiere gezielt zur Paarung vergesellschaftet werden.

Fazit:

Wenn man mehrere Wasserschildkröten gemeinsam in einem Becken halten möchte, sollte man die Tiere aufmerksam beobachten und nötigenfalls den Platz haben, um die Tiere jederzeit trennen zu können. Sie kann grundsätzlich nur bei Tieren mit denselben Haltungsbedingungen gelingen.